Erdbeben zählen zu den häufigsten Naturkatastrophen. Sie entstehen durch den ruckhaften Abbau von Spannungen in der Erdkruste und finden meistens entlang der kontinentalen Plattengrenzen statt. Ereignen sich Erdbeben vor der Küste können sie Tsunamis auslösen. Alleine in den letzten 10 Jahren (Stand Februar 2010) starben ca. 450.000 Menschen an den Folgen von Erdbeben.
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Tsunamis sind Riesenwellen, die ihre Kraft im flachen Schelfbereich der Ozeane entfalten. Auf offener See weisen sich Tsunamis durch eine große Wellenlänge, aber ehr geringer Wellenhöhe aus. Sobald die Welle flaches Wasser erreicht, wird sie im unteren Bereich abgebremst und gewinnt an Höhe. Die Macht der nachschiebenden Wassermassen kann zu Überflutungen bis ins Hinterland der Küstengebiete führen. In diesem Jahrtausend gab es 2 verheerende Tsunamis.
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Weltweit werden ca. 1900 Vulkane als aktiv eingestuft und 40 - 50 Vulkane brechen jährlich aus. Die Auswirkungen der meisten Ausbrüche beschränken sich auf die unmittelbare Nähe zum Eruptionszentrum und gefährden selten Menschen. Es kommen aber auch immer wieder große Ausbrüche vor die viele Opfer zufolge haben. Am gefährlichsten sind die Vulkane entlang von Subduktionszonen. Große Vulkanausbrüche können globale Klimaveränderungen auslösen.
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Diese Ereignisse treten verhältnismäßig oft in Gebirgen auf. Die treibende Kraft hinter Bergstürzen und Lawinen ist die Gravitation in Zusammenhang mit einer Destabilisierung des tektonischen Gefüges. Erdbeben, oder schwere Regenfälle lösen diese aus. Diese Naturkatastrophen kommen häufig in tropischen Gegenden vor. Der golable Klimawandel vergrößert die Gefahr von Erdrutschen.
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Schneelawinen bilden sich meistens an Bergflanken mit einer Hangneigungen zwischen 25 und 50 Grad. Bei einer geringeren Hangneigung kommt die Schneemasse kaum ins Rutschen. An steileren Hängen sammelt sich selten soviel Schnee, dass eine Lawine entstehen könnte, weil der Schnee schon vorher in kleinen Mengen abgleitet.
Bei Tauwetter, aber auch bei Neuschnee in Kombination mit Wind herrscht besonders hohe Lawinengefahr.
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Der Polsprung ist ein Phänomen, dass erst seit wenigen Jahren bekannt ist. Dabei vertauschen die magnetischen Pole des Erdmagnetfeldes die Polarität. In historischen Zeiten ist ein Polsprung bisher nicht aufgetreten und die Auswirkungen sind spekulativ. Das Erdmagnetfeld würde an Stärke verlieren (was es bereits tut) und wir wären verstärkt kosmischer Strahlung ausgesetzt. Elektrische Geräte und Satelliten würden beschädigt werden.
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Der Einschlag von Asteroiden, Meteoriten und Kometen auf der Erde ist erdgeschichtlich gesehen relativ häufig. Statistisch gesehen kommt es in Zeiträumen zwischen 500.000 und 10 Millionen Jahren zum Impakt eines Asteroiden, der einen Durchmesser von mehr als 500 m hat. Einschläge von Himmelskörpern dieser Größe verursachen globale Katastrophen.
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Naturkatastrophen die durch die sogenannten Flares verursacht werden sind erdgeschichtlich gesehen praktisch nicht nachweisbar, da die Strahlung keine geologischen Spuren auf der Erde hinterlässt. Dennoch sind sich Wissenschaftler einig, dass mindestens ein Massenaussterben in der Geschichte der Erde durch einen Strahlungssturm verursacht worden sein könnte. Als Ursache hierfür käme auch ein Gammastrahlenblitz infrage.
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Gammastrahlenblitze kommen aus den Tiefen des Weltraumes und entstehen durch Kollaps extrem massereicher Sterne. Sie setzten in 10 Sekunden mehr Strahlungsenergie frei, als die Sonne in Milliarden Jahren. Starke Gammasblitze können die Biosphäre der Erdhalbkugel zerstören auf die sie treffen. Bei schwachen Gammablitzen wären die unmittelbaren Folgen begrenzt: die Atmosphäre filtert einen Großteil der Strahlung heraus. Dabei entstehen Unmengen von Stickoxiden, die die Ozonschicht schädigen.
Stürme sind die bedeutendsten Wetterphänomene. Statistisch gesehen verursachen Stürme 57% aller Todesopfer durch Naturkatastrophen. Stürme entstehen durch einen hohen Luftdruckunterschied auf kurzer Distanz. Luftdrucksysteme mit hohem Druckgradienten bauen sich bevorzugt über dem offenen Meer auf. Hohe Wassertemperaturen und ein großes Temperaturgefälle in der Atmosphäre begünstigen die Bildung von Stürmen.
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Tropische Wirbelstürme werden je nach Entstehungsort mit den Begriffen Hurrikane, Zyklone und Taifune bezeichnet. Sie bilden sich ausschließlich über dem offenen Meer bei einer Wassertemperatur höher als 26,5 Grad Celsius.
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Tornados sind kleinräumige Wirbelstürme mit großem zerstörerischen Potenzial. Damit sie entstehen können ist eine ausgeprägte Feuchtekonvektion nötig. Sie treten nicht nur an Küsten, sondern auch weit im Landesinneren auf.
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Hochwasser tritt am häufigsten in Flusstälern auf. Schneeschmelze und starke Regenfälle können Flüsse über die Ufer treten lassen und ganze Landstriche überfluten. Die Begradigung und künstliche Eindämmung von Flüssen begünstigt die Entstehung von Hochwasser, da häufig die natürlichen Überflutungsflächen (Flussauen) der Flüsse verbaut wurden.
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Das Ausbleiben von Niederschlägen, über einen längeren Zeitraum kann zu Dürreperioden mit Ernteausfall und Hungersnöte führen. Besonders betroffen sind Regionen in den Subtropen, in denen es oft schon überdurchschnittlich warm ist. Zunehmend leiden aber auch die Mittelmeer-Staaten unter Dürreperioden.
Häufig führt langanhaltende Trockenheit zu Waldbränden.
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Das Klima der Erde ändert sich innerhalb geologischer Zeiträume ständig. Ein (über lange Zeiträume) stabiles Klima stellt die Ausnahme dar. Das Klima hängt von zahlreichen Faktoren ab. Globale Naturkatastrophen wie Supervulkan-Eruptionen und Meteroiten-Einschläge können einen globalen Winter hervorrufen, der mehrere Jahre anhält und zu Fehlernten und Hungersnöten führt. Dass kann soweit gehen, das es zu einem Massensterben kommt.
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Der Anstieg des Meeresspiegels ist keine plötzlich hereinbrechende Naturkatastrophe, sondern ändert sich merklich nur im Laufe von Jahrhunderten. Der derzeit beschleunigte Anstieg des Meeresspiegels hängt mit dem anthropogenen Klimawandel zusammen. Für küstennahe Orte und besonders für Gegenden die hinter Deichen unter dem Meeresspiegel liegen stellt er bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine ernste Bedrohung dar. In Europa sind die Niederlande und Venedig besonders bedroht.
Springfluten sind von den Gezeiten abhängig und werden durch die Konjunktion, oder Opposition von Sonne und Mond ausgelöst. Während der gezeitenabhängigen Flut steigt das Wasser höher als normal, wenn Sonne und Mond auf einer Linie stehen, was bei Vollmond, oder Neumond der Fall ist. In Verbindung von auflandigem Wind kann eine Springflut zur Katastrophe führen und weite Landflächen im Küstenbereich überfluten.
Methanhydrate finden sich in Permafrostböden und am Grund der Ozeane, bevorzugt am Kontinentalschelf. Beim Methanhydrat handelt es sich um Methangas, dass in Wassereis eingeschlossen ist. Selbst im eisförmigen Zustand brennt es. Unter bestimmten Bedingungen kann das Methangas der Hydrate freigesetzt werden. Werden große Mengen gleichzeitig freigesetzt, dann kann das Treibhausgas Methan zu einem drastischen Temperaturanstieg führen.
Das Aufkommen großer Schädlingspopulationen, die Kulturpflanzungen zerstören und so den Ernteertrag des Menschen schmälern kann auch zu kompletten Ernteausfällen führen, wodurch Hungersnöte entstehen können. In diesem Zusammenhang spricht man von einer Ungeziefer Plage. Heuschrecken, Blattläuse, Raupen, Mäuse und Ratten sind bekannte Schädlinge, deren Plagens chon im Alten Testament überliefert sind.
Seuchen und Pandemien werden von Schädlingen anderer Art ausgelöst: Bakterien, Viren und parasitäre Mikroorganismen wie Pilze und Würmer können Infektionskrankheiten verursachen. Besonders neue Mutationen dieser Erreger können zur raschen Ausbreitung von Seuchen führen, da dass Immunsystem der Menschen neuen Erregern nichts entgegenzusetzen hat.
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Zusammenfassend sei gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit von einer lokalen Katastrophe heimgesucht zu werden relativ hoch ist. Besonders wer viel reist, sollte gut vorbereitet sein und um die Gefahren wissen, denen er sich evtl. aussetzt: Stürme, Fluten, Lawinen, Erdbeben und Vulkanausbrüche sind besonders im Pazifikraum fast an der Tagesordnung. Epidemien wüten oft in tropischen Ländern, besonders infolge einer vorangegangenen Katastrophe. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich während der Lebenszeit eines Menschen eine globale Katastrophe ereignet wird, ist relativ gering. Sie ist aber immer vorhanden. Ein Supervulkanausbruch, oder ein Kometeneinschlag können globale Winter verursachen, die über Jahrzehnte anhalten. Flares, oder Gammastrahlenblitze können uns jederzeit treffen und es bleibt keine Zeit der Vorbereitung.
Wie real diese Gefahren sind zeigen die Beobachtungsmaßnahmen von offiziellen Stellen: Astronomen erkunden das Weltall und spähen nach Kometen, Asteroiden und Sonnenstürmen. Geologen und Vulkanologen fühlen den Puls der Erde, Meteorlogen halten Klima und Wetter im Auge, Ozeanographen kontrollieren die Meere, Glaziologen sind für die Gletscher zuständig. Die Regierungen verfügen über entsprechende Schutzräume, die nicht nur im Falle eines Atomkrieges benutzt werden können. Es werden ständig neue Techniken entwickelt um Katastrophen vorherzusagen, oder bei der Rettung und Bergung von Opfern zu helfen. Neuerdings werden Satelliten, Roboter und Kameradrohen eingesetzt.
Last, but not least, gibt es gigantische Saatgut- und Samenbanken wie den "Weltweiten Saatgut-Tresor" auf Spitzbergen. Dort lagert das Saatgut mehrerer Millionen Pflanzenarten, die über eine globale Katastrophe hinaus gerettet werden sollen, damit die überlebenden Menschen die Erde neu besiedeln können.
Marc Szeglat studierte Geologie und ist als Kameramann, Fotograf und Geonaut weltweit unterwegs. Oft führt ihn sein Weg in Katastrophengebieten um von dort zu berichten. Sein Spezialgebiet ist der Vulkanismus. Während seiner Bundeswehrzeit erhielt er Ausbildungen in "retten und bergen" und war Mitglied in der ABC-Abwehr und des Feuerlöschtrupps seiner Einheit. Anfang des neuen Milleniums lernte er Survival-Spezialist Rüdiger Nehberg kennen und setzte sich intensiv mit dem Thema "überleben in Krisensituationen" auseinander.
Neben den Seiten naturkatastrophen.mobi und vulkane.net betreibt Marc den Internet-TV-Sender streaming-planet.de. Hier findet ihr Naturfilme und Reisevideos.
Bildquellen: NASA / USGS / Wikipedia / Marc Szeglat. Unter Lizenz der cc.